Eine Vereinschronik zeigt wie ein Seismograph die Höhen und Tiefen aller Ereignisse auf und dient insbesondere dem Zweck, allen nachfolgenden Generationen das Vereinsgeschehen als Dokumentation zu erhalten. In dankbarem Gedenken sind alle Persönlichkeiten namentlich erwähnt, welche die Liedertafel geprägt und vorwärtsgetragen haben. Blenden wir zurück zu den Anfängen einer ungemein interessanten Vereinsgeschichte und verfolgen das Geschehen bis zur Gegenwart:
Der Männergesangverein Liedertafel ist der älteste Gesangverein Hockenheims. Bereits um das Jahr 1850 gab es Bestrebungen, einen Gesangverein zu gründen. Nach den Kriegsjahren 1870 und 1871 trafen sich entlassene Soldaten regelmäßig zum Singen. Aus diesem Kreis entstand 1873 ein Doppelquartett. Immer neue Sänger drängten zu dieser Gruppe und man entschloss sich zu einer Vereinsgründung. In einer Gründungsversammlung im Sommer 1874 wurde die „Liedertafel“ aus der Taufe geboren. Nach den ersten Aufzeichnungen traten an diesem Tag 25 Sänger dem neuen Verein bei.

1874
Georg Haffner wird zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Das Amt des Dirigenten wird Herrn Hauptlehrer Idler übertragen
1875
Lehrer Ries, ein sehr begabter Musiker, übernimmt die Dirigententätigkeit. Die Sängerzahl steigt ständig. Innerhalb des Vereins gründet Herr Ries eine Musikkapelle, die sich nach seinem plötzlichen Tod wieder auflöste. Den Chor übernimmt wieder Hauptlehrer Zieger.
1885
Herr Halle wird zum 1. Vorsitzenden gewählt, Dirigent wird Hauptlehrer Zieger.
1888
Weihe der ersten Vereinsfahne


1889
Die bevorstehende Bürgermeisterwahl spaltet die Bevölkerung Hockenheims in zwei streitbare Lager, was natürlich auch im Verein Turbulenzen hervorruft. Es erfolgen Austritte, die jedoch den Fortbestand des Chores nicht gefährden können. Der 1. Vorsitzende Halle legt sein Amt nieder. Nachfolger des Chores wird Maurermeister Johannes Keller, Dirigent bleibt Hauptlehrer Zieger.
1910
Hauptlehrer Heugel wird neuer Dirigent des Vereins. Er leitet den Chor erfolgreich bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges. Der langjährige Chorleiter Zieger, zwischenzeitlich Rektor der Volksschule in Hockenheim, wird zum Ehrendirigenten ernannt.
1914
An Pfingsten findet das 40jährige Vereinsjubiläum mit Klassensingen statt. 18 Vereine aus Nah und Fern stellen sich dem Preisgericht. Die Stiftung eines Ehrenpreises durch Seine Großherzogliche Hoheit Prinz Max von Baden wird als höchste Würdigung des Vereins erwähnt. Die Mitgliederliste weist 50 Aktive und 111 Passive auf. Mit Beginn des 1. Weltkrieges wird das Vereinsleben empfindlich gestört. Nur lose kann das Gefüge des Vereins zusammengehalten werden, da die meisten Sänger im Kriegsdienst stehen.
1918
Trotz schmerzlicher Verluste formiert sich die Liedertafel bereits kurz nach Kriegsende wieder neu. Unter der Leitung des 1. Vorsitzendes Peter Fuchs sowie des Dirigenten Matthias Riesenacker erfolgt mit großer Anstrengung der Neuaufbau des Vereins.
1921
Jakob Eichhorn wird zum 1. Vorsitzenden gewählt.
1924
In einer internen Feierstunde wird die 2. Vereinsfahne ihrer Bestimmung übergeben.
1926
Karl Kühne wird 1. Vorsitzender für die folgenden vier Jahre. Nach Unstimmigkeiten im Chor legt er sein Amt nieder.
1930
Franz Haffner übernimmt als 1. Vorsitzender die Vereinsführung.
1933
Mitte des Jahres machen sich die ersten Auflagen der NS-Zeit bemerkbar. Laut neuer Richtlinien des Badischen Sängerbundes muss der Titel „Vorstand“ in „Vereinsführer“ umbenannt werde. Diese Maßnahme trägt die Bezeichnung „Gleichschaltung“.
1935
Chorleiter Matthias Riesenacker wird für 20 Jahre Dirigententätigkeit geehrt.
1936
Franz Haffner stellt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Vereinsführer zur Verfügung. Sein Nachfolger wird Alfred Weiß. Dieser leitet bemerkenswerte Vereinsarbeit, muss aber aus Gesundheitsgründen sein Engagement Mitte 1937 einstellen.
1937
In einer außerordentlichen Generalversammlung wird Karl Lösch zum Vereinsführer gewählt. Er führt den Verein mit starker Hand und trifft seine Entscheidungen mit Weitblick. Die Sänger weiß er zu begeistern und neu zu motivieren.
1939
Wegen Ausbruch des 2. Weltkrieges muss das vollständig vorbereitete Konzert abgesagt werden.
1940
Vereinsführer Lösch wird in den Heeresdienst einberufen und führt im Heimaturlaub die Vereinsgeschäfte weiter, als sein Stellvertreter fungiert Alfred Weiß. Aufgrund der Kriegsverhältnisse können keine Veranstaltungen durchgeführt werden, die Singstunden werden jedoch weiterhin abgehalten.
1944
Bestandsaufnahme der Mitglieder:
136 Aktive und Passive
6 Ehrenmitglieder
6 Mitglieder seit Kriegsausbruch gefallen
4 Mitglieder als vermisst erklärt
4 Mitglieder in englischer Gefangenschaft
1946
Vorstand Karl Lösch sowie die Sänger Gustav Lehr und Karl Klee sind beim Wiederaufbau der Liedertafel unermüdlich. Der Fortbestand des Vereins ist oft gefährdet, kann jedoch Dank der Entschlossenheit der Vorstandschaft erhalten werden. Die Liedertafel nimmt als erster Hockenheimer Gesangverein seine volle Tätigkeit wieder auf. Nach dem Krieg stimmen die hiesigen Vereine fast einstimmig dem Beitritt in das neu geschaffene „Kultur- und Sportkartell“ zu. Durch das umsichtige Handeln des Vorsitzenden Karl Lösch bleibt die Liedertafel selbstständig. Diese Tatsache bringt dem Verein neuen Auftrieb und Erfolg.
Dirigent Matthias Riesenacker stellt nach 25 Jahren Dirigententätigkeit sein Amt zur Verfügung. Für seine großen musikalischen Verdienste wird er zum Ehrendirigenten ernannt.
Im Frühjahr 1946 kann man Ludwig Hauck als neuen Dirigenten gewinnen. Sein Elan und Können zieht neue Sänger an und im Juli 1946 zählt man bereits 60 Aktive. Ludwig Hauck eröffnet eine neue Ära im Vereinsleben der Liedertafel. Anspruchsvolle Jahreskonzerte, gesellige Veranstaltungen, Rundfunkaufnahmen, Beteiligung an Freundschafts- und Wertungssingen geben Zeugnis von seinem Können. Während seiner Dirigententätigkeit formt er die Liedertafel zu einem der leistungsfähigsten Chöre der Region.
1949
Unter großer Anteilnahme der Hockenheimer Bevölkerung wird das 75. Vereinsjubiläum gefeiert. Der Chor ist auf 95 aktive Sänger angewachsen. Das zwischenzeitlich gegründete „Sextett“ findet in der Öffentlichkeit große Beachtung.


1954
Der 80. Geburtstag der Liedertafel wird mit einem großen Sängerfest begangen. Der Jubelverein präsentiert sich mit insgesamt 128 aktiven Sängern. Beim Punktwertungssingen messen 13 Vereine ihr Können, 15 Chöre bestreiten das Freundschaftssingen. Die gemeldeten Vereine beteiligen sich ausnahmslos am Festzug. Dabei ist es Verpflichtung die Fahne mitzuführen, widrigenfalls besteht kein Anspruch auf die errungenen Preise. Der imposante Verlauf des Festes wird für die gesamte Bevölkerung zu einem besonderen Erlebnis.


1958
Geburtsjahr der „Närrischen Singstunde“ mit dem Termin Freitag vor Fastnacht. Diese Veranstaltung hat bis heute Bestand und bilde alljährlich ein Highlight der Vereinsgeselligkeit.
1960
Nach vorausgegangenen Differenzen stellt der 1. Vorsitzende Karl Lösch sein Amt zur Verfügung. In 23 Jahren zielstrebiger und konsequenter Arbeit war es ihm gelungen, die Liedertafel zu einer Institution der Sängerbewegung im gesamten Umkreis werden zu lassen. Für seine außergewöhnlichen Verdienste wird er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Karl Klee übernimmt als sein Nachfolger die Verantwortung.
Im September sieht sich der überaus beliebte Chorleiter Ludwig Hauck – bedingt durch den Tod seiner Ehefrau – gezwungen, den Dirigentenstab in andere Hände zu legen. Für seine immensen Verdienst um die Liedertafel wird er zum Ehrendirigenten ernannt. Er verfolgt zeitlebens das Geschehen bei „seiner“ Liedertafel mit großen Interesse.
Bereits im Oktober übernimmt mit Musikdirektor Rolf Hartmann aus Heidelberg ein dynamischer Mann die musikalische Leitung. Er versteht es meisterlich, den Chor in den Folgejahren zu Höchstleistungen zu motivieren. Rundfunkaufnahmen für den Süddeutschen Rundfunk geben hiervon Zeugnis.
1964
Das 90jährige Jubiläum der Liedertafel wird mit Punktwertungs-, Prädikat- und Freundschaftssingen unter Beteiligung von 28 Vereinen gefeiert. Im Rahmen eines Chorkonzertes wird am 7. Juni die 3. Vereinsfahne von Stadtpfarrer Johannes Beykirch geweiht. Eine Sammelaktion von Frieda Kreimes hat diese Neuanschaffung ohne Belastung der Vereinskasse möglich gemacht. Für diese Leistung wird mit Frau Kreimes erstmals eine Frau zum Ehrenmitglied des Männergesangvereins Liedertafel ernannt. Die Dokumentationen des Jubiläums berichten von einem glanzvollen Verlauf der Festtage. Dirigent und Vorstandschaft sind in dem Bewusstsein, den Chorgesang und das kulturelle Liedgut würdig vertreten zu haben, mit dem gelungenen Sängerfest mehr als zufrieden.


1966
Der Verein erfährt eine Zäsur. Die Sänger fühlen sich von den hohen Anforderungen ihres Dirigenten immer mehr überfordert. Die Folge ist, dass die Sängerzahl rückläufig ist. Als logische Konsequenz dieser Entwicklung kündigt Musikdirektor Rolf Hartmann im November seinen Dienst. Musiklehrer Eberhard Demleitner übernimmt aushilfsweise die Dirigententätigkeit für eine Übergangszeit.
1967
In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung erklärt der 1. Vorsitzende Karl Klee nach 7jähriger Amtszeit aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen seinen Rücktritt. Dem neuen Vorsitzenden Hermann Klebert gelingt es glücklicherweise sehr rasch mit Rektor Michael Joswig aus Edingen einen Dirigenten zu verpflichten, der die Fähigkeit besitzt, in kürzester Zeit den Chor neu zu motivieren. Entgegen dem Trend abnehmender Sängerzahlen kann durch Werbung ein kräftiger Zugang junger Sänger erreicht und somit ein leistungsfähiger Chor aufgebaut werden. Die Vorstandschaft versteht es vorzüglich die Jungsänger durch Freizeit, Zeltlager, Wandertage usw. zu begeistern. Viele dieser damaligen Jungsänger sind heute an verantwortlicher Stelle für den Verein tätig.
1970
Bei der Jahreshauptversammlung legt Hermann Klebert aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als 1. Vorsitzender nieder. Typisch für ihn ist die Tatsache, dass er sich am gleichen Abend als Vorstandsmitglied im Vergnügungsausschuss weiterhin dem Verein zur Verfügung stellt.
Die Versammlung wählt Alfred Kühnle zum neuen Vorsitzenden. Mit jugendlichem Elan – er ist zu diesem Zeitpunkt 34 Jahre alt – konzentriert er von Anfang an seine Arbeit auf die Vorbereitung des 100jährigen Vereinsjubiläums im Jahre 1974.
1971
Seit Bestehen der Liedertafel wird jährlich – ausgenommen die Kriegsjahre – ein Konzert veranstaltet. In diesem Jahr wählt man eine Form der Öffentlichkeitsarbeit: 3 Gottesdienste unterschiedlicher Konfessionen werden musikalisch gestaltet. Hierdurch erreicht man weit mehr Zuhörer als bei den sonstigen Konzerten.
Am 6. Dezember verstirbt der ehemalige Ehrenvorsitzende Karl Lösch. Durch sein außergewöhnliches Engagement bleibt er unlösbar mit der Liedertafel verbunden.
1972
Schriftführer Anton Strittmatter legt sein Amt nach 13 Jahren in jüngere Hände. Zwanzig Jahre Mitglied der engeren Vorstandschaft sprechen für seinen großen Idealismus. Die Ernennung zum Ehrenschriftführer erfüllt ihn mit großen Stolz.
1973
Am 15. August stirbt Ehrenschriftführer Anton Strittmatter im Alter von 73 Jahren.
1974
100 Jahre MGV Liedertafel 1874 e.V. Hockenheim. Vom 1. bis 3. Juni feiert die Bevölkerung Hockenheims bei Königswetter mit ihrer Liedertafel. Das Festzelt hat seinen Standort auf dem alten DJK-Sportplatz beim Feuerwehrgerätehaus. Den Auftakt der Veranstaltungen bildet das glanzvolle Festbankett mit Überreichung der ZELTER-Plakette durch Landrat Albert Neckenauer. Beim Sängerwettstreit messen 11 Chöre ihr Können beim Prädikatsingen, 13 beim Punktwertungssingen und 7 beim Volksliedersingen. Beim Freundschaftssingen sind insgesamt 18 Chöre vertreten, die mit ihren Liedbeiträgen dem Jubelverein ihre Referenz erweisen.
Für den zweiten der 3 Festtage hat die Vorstandschaft den aus Funk und Fernsehen bekannten Show- und Gesangsstar Tony Marshall verpflichtet. Das Publikum ist hellauf begeistert. Mit einem Bunten Abend finden die Festtage, die sowohl für den Jubelverein als auch für den Chorgesang einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, ihren Abschluss.


1975
Nach den hohen Anforderungen im Jubiläumsjahr verläuft das Geschäftsjahr eher ruhig. Im Verhältnis Chor und Dirigent treten allerdings Abnutzungserscheinungen zu Tage, so dass man sich in gutem Einvernehmen trennt. Mit der Verpflichtung des Dirigenten Bernhard Riffel wird ein neuer Weg eingeschlagen. Der erst 20jährige Chorleiter lässt viele neue Element in die Probenarbeit einfließen und setzt seine frisch erworbenen Kenntnisse erfolgreich um.
Im November verstirbt der langjährige musikalische Leiter des Doppelquartetts Eberhard Demleitner. Sein Tod hinterlässt eine schmerzliche Lücke.
1976
Bei der Jahreshauptversammlung muss der 1. Vorsitzende Alfred Kühnle aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellen. Sein Nachfolger wird Hans Gaa. Im August zeichnet die Liedertafel für die Bewirtung des Motodromfestes anlässlich des 10jährigen Bestehens verantwortlich.
1977
Die Liedertafel erklärt ihren Austritt aus der Interessengemeinschaft der Hockenheimer Gesangsvereine. Dieser Schritt löst in unserer Heimatstadt heftige Diskussionen aus.
1979
Im Februar kann das 300. Mitglied gewonnen werden. Bei der Jahreshauptversammlung gibt der Vorsitzende Hans Gaa nach 3 Amtsjahren schriftlich seinen Rücktritt bekannt, da er sich zu dieser Zeit in Kur befindet. Alfred Kühnle übernimmt in einer zweiten Amtsperiode den Vorsitz des Vereins. Im Oktober wirken rund 300 Sänger der Riffel-Chöre bei Aufnahmen für eine Weihnachtsliederlangspielplatte mit.
1980
Dirigent Bernhard Riffel löst mit seinem Vorschlag, einen Frauenchor zu gründen heftige Diskussionen aus. Die Mitgliederversammlung fasst nach langen Diskussionen den Beschluss unabhängig vom Männerchor auf ein Jahr zur Probe einem Frauenchor zuzustimmen. Bereits am 12. Mai findet die erste Chorprobe mit 48 Sängerinnen statt.
Walter Offenloch wird für 20 Jahre Vizedirigententätigkeit geehrt. Während dieser Zeit stand er bei unzähligen Auftritten zuverlässig dem Verein zur Verfügung.
1981
Beim Winterball präsentiert sich der Frauenchor mit 60 Sängerinnen dem interessierten Publikum. Ab diesem Zeitpunkt ist der Chor fester Bestandteil der Liedertafel. Bei der Jahreshauptversammlung werden erstmals 4 Beisitzerinnen in den Gesamtvorstand gewählt. Die Sängerinnen entscheiden sich für Angela Haas als Frauenchor-Sprecherin.
1982
Im Oktober startet die Liedertafel zu einer 10-Tages-Reise nach Spanien. Bei einem gemeinsamen Konzert in Barcelona findet die erste Begegnung mit unserem heutigen Partnerchor ORFEO ATLANTIDA statt. Die freundschaftlichen Beziehungen haben bis heute Bestand und sind für die junge Generation bereits zur Selbstverständlichkeit geworden.
1983
Ein Freudentag für die Liedertafel: die Hochzeit des 1. Vorsitzenden Alfred Kühnle.
1984
110 Jahre MGV Liedertafel mit insgesamt 117 aktiven Sängerinnen und Sängern im Frauen- bzw. Männerchor. Dieses Jubiläum wird im kleineren Rahmen gefeiert. An den Freundschafts- und Konzertsingen beteiligten sich 50 Vereine mit rund 2.700 Sängerinnen und Sängern.
Den Abschluss der Feierlichkeiten bildet im Oktober das Jubiläumskonzert unter der Leitung von Bernhard Riffel. Dieses Konzert wird die aktive Beteiligung der ehemaligen Dirigenten Ludwig Hauck, Rolf Hartmann und Michael Joswig zu einem besondern musikalischen Erlebnis.
1985
Nach 13 Jahren als Schriftführer und insgesamt 25 Jahren Mitglied der Vorstandschaft stellt Walter Offenloch sein Amt zur Verfügung. Im Dezember wird die 10jährige Dirigententätigkeit von Bernhard Riffel mit einem glanzvollen Kirchenkonzert gefeiert.
1986
Bei der Jahreshauptversammlung übergibt Angela Haas das Amt der Frauenchor-Sprecherin an Rita Muth. Nach 6 Jahren Pionierarbeit kann sie ihrer Nachfolgerin einen intakten und erfolgreichen Frauenchor übergeben.
Die mittlerweile emanzipierten Sängerinnen organisieren erstmals einen Frauenchorausflug. Diese Exkursionen haben bis heute an Beliebtheit nichts eingebüßt.
1987
Um den Nachwuchssorgen entgegenzuwirken beschließt die Vorstandschaft die Gründung eines Kinderchores. Bereits im April kann Dirigent Bernhard Riffel mit 35 Mädchen und Jungen seine musikalische Arbeit beginnen.
Im November besucht der Männerchor auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Udo Ehrbar die Bundeshauptstadt Bonn.
1988
Beim Winterball zeichnet Bürgermeister Gustav Schrank die aktiven Sänger Manfred Haas und Walter Offenloch für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit mit der Landesehrennadel aus.
1989
Im Januar wird Bruno Klebert für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als 2. Vorsitzender die Landesehrennadel überreicht.
Der 1. Vorsitzende Alfred Kühnle macht den Vereinsvorsitz zugunsten eines Generationenwechsels frei. Hans Achtstätter stellt sich als Nachfolger in den Dienst des Vereins.
Erste Erfolge einer gezielten Jugendarbeit: Im Verlaufe des Jahres können einige Mädchen aus dem Kinderchor in den Frauenchor eingegliedert werden.
1990
Im Rahmen eines Kulturaustausches zwischen der UDSSR und der Bundesrepublik Deutschland reist der Männerchor in die autonome Teilrepublik der russischen Föderation nach Tschuwaschien. Aus dieser Begegnung entsteht eine dauerhafte kulturelle Partnerschaft, die als erfreuliches Nebenprodukt zwei deutsch-russische Eheschließungen hervorbrachte.
Im Juni feiert der Frauenchor in großem Rahmen sein 10jähriges Bestehen. Mit Stolz präsentiert der Gründer Bernhard Riffel seinen Chor mit 109 Sängerinnen, der in der Zwischenzeit zu einem Qualitätsbegriff geworden ist. Den Festverlauf darf man als Großdemonstration für den Chorgesang bezeichnen. 80 Gastchöre feiern bei Freundschafts- und Volksliederwertungssingen mit dem Jubelchor. Die Veranstaltungen sind getragen von einer Sympathiewelle seitens der Bevölkerung.
1991
Nach 16 Jahren beendet Chorleiter Bernhard Riffel seine Dirigententätigkeit bei der Liedertafel. Mit der Verpflichtung von Walter Muth als neuen Dirigenten ist die Fortführung der Chorarbeit auf einem hohen musikalischen Leistungsstand beider Chöre gewährleistet. Zielstrebig und dynamisch weiß er die Sängerinnen und Sänger zu motivieren sowie die stimmtechnischen Möglichkeiten zu verbessern.
Beim Kinderchor übernimmt Alexandra Steinhauser die musikalische Arbeit. Mit jugendgerechtem Liedgut, unterstützt durch einfache Rhythmus-Instrumente, beginnt eine neue Art der Musikerziehung.
Walter Offenloch beendet nach 39 Jahren seine Tätigkeit als Vizedirigent; nach 18 Jahren als 2. Vorsitzender stellt Bruno Klebert sein Amt zur Verfügung.
In diesem Jahr sind sowohl das Staatliche Gesangs- und Tanzensemble aus Tschuwaschien, als auch unser Partnerchor Orfeo Atlantida aus Barcelona bei uns zu Gast. Unvergessliches musikalisches und menschliches Miteinander prägen diese beiden Begegnungen.
1992
Mitte Januar liegt das erste Exemplar unserer neuen Vereinszeitung „Liedertafel-Info“ 01/1992 vor. Sie dient neben ihrer Funktion als Vereinszeitung und Informationsquelle für alle aktiven und fördernden Mitglieder auch als Mitteilungsblatt für die Vorstandschaft und ist bis heute für die Leser von großem Interesse.
Im April wird der 5. Geburtstag des Kinderchores in der Festhalle gefeiert. 40 Kinder präsentieren sich mit einem hörens- und sehenswerten Programm dem Publikum. Die Dirigentin Alexandra Steinhauser bringt den Chor durch zielstrebiges Arbeiten auf einen beachtlichen Leistungsstand. Für gesellige und organisatorische Belange zeichnet der aktive Sänger Adalbert Treutlein verantwortlich. Er begleitet den Kinderchor seit dem ersten Tag seines Bestehens in vorbildlicher Weise.


1993
Mit Wirkung vom 03. März tritt die neue Vereinssatzung und die Ehrenordnung in Kraft. Bei der Jahreshauptversammlung stellt der 1. Vorsitzende Hans Achtstätter sein Amt zur Verfügung. Sein Organisationstalent und ein großes Maß an Diplomatie haben die vier bewegten Jahre seiner Amtszeit nachhaltig geprägt. Die Vereinsführung geht in die Hände von Gerhard Kuhn über.
Nach sieben Amtsjahren übergibt Frauenchor-Sprecherin Rita Muth ihre Verantwortung an Ria Keller, die sich gleichzeitig als stellvertretende Vorsitzende der Liedertafel zur Verfügung stellt.
1994
Alfred Kühnle wird die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg als Anerkennung für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit, davon 15 Jahre als 1. Vorsitzender, verliehen. Immer einen Schritt voraus hatte er die Geschicke der Liedertafel gelenkt. Er hat Neuerungen und Veränderungen gewagt, die neue Strukturen der Vereinsgeschichte ermöglichten. Mit seiner soliden Führungsarbeit hatte er es meisterlich verstanden, das Ansehen und den Erfolg unserer Chorgemeinschaft zu steigern.
Auf Betreiben des Dirigenten Walter Muth wird die Stimmbildung zu einem festen Bestandteil der chorischen Arbeit.
120 Jahre Liedertafel Hockenheim. Sonderveranstaltungen über das gesamte Jahr geben diesem Jubiläum seine besondere Note. Ein Ehrungsabend ist der würdige Rahmen für die Ernennung der ehemaligen engeren Vorstandschaft zu Ehrenmitgliedern: Alfred Kühnle (1. Vorsitzender), Bruno Klebert (2. Vorsitzender), Manfred Haas (Schatzmeister) und Walter Offenloch (Schriftführer).
Mit einer bemerkenswerten Ausstellung „120 Jahre Liedertafel“ wird die wechselvolle Geschichte der Liedertafel in Wort und Bild der Öffentlichkeit näher gebracht.
Das uns partnerschaftlich verbundene Staatliche Tschuwaschische Gesangs- und Tanzensemble verleiht dem Jubiläumsjahr mit einem begeisternden Konzert in der Stadthalle Hockenheim besonderen Glanz. Den Abschluss der Jubiläumsveranstaltungen bildet ein Schubert- und Volksliederkonzert, das die Leistungsfähigkeit der Chorgemeinschaft eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Erwähnenswert ist sicherlich die Erfolgsserie des Frauenchors im Jubiläumsjahr: bei verschiedenen Wertungssingen erringen die Sängerinnen dreimal die Tagesbestleistung. Ebenso gilt es die erfolgreiche Mitgliederwerbung festzuhalten. Mit 617 Mitgliedern verfügt der Jubelverein über ein solides Fundament.
1995
Kinderchordirigentin Alexandra Steinhauser beendet ihre musikalische Arbeit; diese wird von Walter Muth weitergeführt.
1996
Die Vorstandschaft entschließt sich zu einem Dirigentenwechsel. Walter Muth hat in seiner Schaffensperiode die Liedertafelchöre auf einen bemerkenswerten Leistungsstand gebracht und durch konsequente Stimmbildende Maßnahmen den Anforderungen der Zeit voll entsprochen.
Im Juni kann der neue Dirigent Otto Lamadé als musikalischer Leiter für Frauen- und Männerchor verpflichtet werden. Hohe musikalische Kompetenz und persönliche Ausgewogenheit bringen ein harmonisches und gesundes Miteinander. Jeder Neubeginn setzt Akzente und eröffnet Perspektiven, die eine Chance der Weiterentwicklung in sich tragen. Dies zu verwirklichen erfordert die gebündelte Kraft von Sängerinnen, Sängern, Dirigent und Vorstandschaft.
Der Kinderchor wird ab Juni von Maria Eberhard geleitet.
1997
Die Mitgliederversammlung bringt einen Wechsel in der Vereinsführung, da Gerhard Kuhn nicht mehr als 1. Vorsitzender zur Verfügung steht. Seine 6jährige Amtszeit als 1. und 2. Vorsitzender war geprägt von hervorragender organisatorischer Arbeit, erfolgreicher Mitgliederwerbung und permanenter Öffentlichkeitsarbeit. Er kann seinem Nachfolger einen Verein mit über 600 Mitgliedern übergeben.
Mit Karl Laier gewinnt die Liedertafel einen dynamischen 1. Vorsitzenden. Das im Jahre 1999 anstehende 125jährige Vereinjubiläum bedeutet für ihn und seine Vorstandschaft eine große Herausforderung.
Manfred Haas stellt sein Amt als Schatzmeister nach 30 Jahren zur Verfügung. Insgesamt hatte er 35 Jahre Verantwortung in der Vorstandschaft getragen und gilt als Institution in allen Belangen des Vereinslebens.
Mit Rita Muth verlässt eine verdiente Sängerin die Vorstandschaft. Insgesamt 16 Jahre war sie in verschiedenen Ausschüssen tätig, sieben Jahre hat sie als Frauenchor-Sprecherin wertvolle Dienste geleistet.
Ende September verliert der Kinderchor aufgrund eines Wohnortwechsels seine Dirigentin Maria Eberhard. Bereits Anfang November übernimmt Antje Goede die musikalische Arbeit mit den Kindern. Mit jugendlichem Schwung und viel pädagogischen Feingefühl weiß sie die Mädchen und Jungen zu begeistern. Die Vereinsführung legt schon immer sehr viel Wert auf den Nachwuchs und biete dem jungen Völkchen vielerlei Anreize zur Förderung des musikalischen Ehrgeizes und des freundschaftlichen Miteinanders.
1998
Dieses Jahr steht bereits ganz im Zeichen der Vorbereitung des Jubiläums im Jahre 1999. Verschiedene Ausschüsse sind bereits intensiv in klar abgegrenzten Aufgabenbereichen beschäftigt. Der Kinderchor feiert sein 10jähriges Bestehen mit einem Bunten Nachmittag. Das Programm – mit der Aufführung des Singspiels „Kalif Storch“ – vermittelt einen Einblick in das Leistungsniveau des Chores und bietet den Besuchern beste Unterhaltung.
Das Vereinslokal der Liedertafel, das Gasthaus „Zum Stadtpark“, feiert sein 100jähriges Bestehen. Seit nunmehr 96 Jahren war ist unser Verein in diesem Hause willkommen.
Der Tod unseres Ehrendirigenten Ludwig Hauck erfüllt den gesamten Verein mit großer Trauer.
Am 08. November findet der Dirigententag für das 125jährige Jubiläum im Vereinslokal statt. Insgesamt sagten 110 Gastchöre mit rund 5.000 Sängerinnen und Sängern für dir verschiedenen Singen ihr Kommen zu. Neben einer großen Wertschätzung unserer Chöre bedeutet dies gleichzeitig eine enorme Herausforderung für den gesamten Verein.
1999
Das Jubiläumsjahr wird im Februar mit einem Ökumenischen Gottesdienst in der Katholischen Kirche St. Georg unter der Mitwirkung von Frauen- und Männerchor eröffnet. Der Jubelverein gedenkt seiner Verstorbenen. Die musikalische Gestaltung der Feierstunde ist Ausdruck der Ehrerbietung und des Dankes an jene, die mit ihrem Idealismus und Schaffen zum Fortbestehen unserer Gemeinschaft beigetragen haben.
1999
Ein bemerkenswertes Festbuch hält alle Ereignisse der 125-jährigen Vereinsgeschichte in Wort und Bild fest. Für die Festtage gilt es als Wegweiser durch die vielfältigen Veranstaltungen. 110 gemeldete Chöre sorgen mit 5000 Sängerinnen und Sängern für ein Festival des Liedes.
Mit einem glanzvollen Festbankett eröffnet die Liedertafel am 8. Mai 1999 in der Stadthalle die Jubiläums-Veranstaltungsreihe. Erstmals wird die Ehrendame mit ihren Festdamen und Begleitern präsentiert. Ehrungen durch den Verein sowie den Deutschen- und Badischen Sängerbund würdigen die Verdienste langjähriger Aktiver und Passiver. Die folgenden Auftritte der drei Chorgattungen Kinder-, Frauen- und Männerchor begeistern das Publikum. Eine ansehnliche Reihe Gratulanten, an der Spitze Schirmherr Bürgermeister Gustav Schrank, machen das freundschaftliche Miteinander deutlich. Die Musik- und Showkapelle „Blue Dominos“ läuft zur Hochform auf und beendet mit einem tanzfreudigen Publikum die Veranstaltung.
Die Festtage sind angefüllt mit den unterschiedlichsten Events und der Wettergott schenkt Kaiserwetter. Begleitet vom Fanfarenzug der Rennstadt Hockenheim und unter dem Beifall vieler Zuschauer bewegt sich der imposante Festzug zum 2.500 Personen fassenden Zelt, dessen Ausschmückung uneingeschränkte Bewunderung findet. Mit einem Freundschaftssingen wird das Programm eröffnet. Eine Fülle an Ideen macht deutlich, wie traditionelles und modernes Liedgut wirkungsvoll präsentiert werden kann. Der nächste Tag bringt mit Kinder- und Jugendchorsingen, Freundschaftssingen Teil II und Prädikatsingen viel Abwechslung für die Zuhörer. Die Wertungsrichter Dipl. Kapellmeister Hans Schlaud und Dipl. Chorleiter Martin Winkler haben es nicht leicht; denn die Leistungen der Chöre sind oftmals dicht beisammen. Der Sonntagmorgen beginnt mit einem gewaltigen Gewitterregen. Die ersten Chöre stehen mit durchnässter Kleidung auf der Bühne. Der Volksliederwettbewerb beherrscht den Tag. Die Spannung ist bei der Bekanntgabe der Wertungen nahezu greifbar. Der absolute Tagessieger heißt Männergesangverein MGV Kronau und übernimmt unter unbeschreiblichem Jubel – aus den Händen von Bürgermeister Gustav Schrank – den Pokal der Stadt Hockenheim. Zum Abschluss unterhält die Stadtkapelle das Publikum mit einem modern arrangierten Repertoire. Der letzte Festtag der Liedertafel wird zum umjubelten Höhepunkt. 1.800 Freunde des Alpenrock erleben mit der Kultband „Klostertaler“ einen Sound der Spitzenklasse, der selbst die draußen niedergehenden Regenschauer überdeckt. Vorstand Karl Laier und Dirigent Otto Lamadé nicken sich lachend zu – ihre Namen sind unlösbar mit dem 125jährigen Jubiläum der Liedertafel verknüpft.
Mit einem “ Festlichen Opern- und Operettenkonzert“ am 7. Nov. schloss sich der Kreis der Jubiläumsveranstaltungen. Die Überschrift in der Hockenheimer Tageszeitung bringt es auf den Punkt: Liedertafel legt uneingeschränkt Ehre ein. Die verpflichteten Solisten Christine Brenk und Markus Schmeckenbecher sowie das Heidelberger Kantatenorchester musizieren mit den Liedertafelchören in Vollendung. Die Zuhörer spenden tosenden Beifall für einen Abend beeindruckender Musikalität.
Kinderchor-Dirigentin Antje Goede übergibt ihre Schützlinge an Frau Anne Heydenhauß, die eine solide musikalische Ausbildung und ein gutes Gespür für Kinder mitbringt.


2000
Christina Haas, Cecile Hoffmann, Ute Janisch und Katrin Keller wechseln am 7. Januar als zweite Nachwuchsgruppe aus dem Kinder- zum Frauenchor. Bei rund 200 Helfern bedankt sich die Liedertafel mit einem Helferabend im Lutherhaus für ihre Mitarbeit während des gesamten Jubeljahres. Bei der Jahreshauptversammlung wird Rudi Stohner zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden und Traudel Weimar zur Schatzmeisterin gewählt. Die dritte Nachwuchsgruppe drängt seit Juni mit Nachdruck zum Frauen- bzw. Männerchor. Ein herzliches Willkommen gilt Kathrin Biedlingmeier, Franziska Riedel, Adrian Bechtel, Florian Keller, Benedikt Stohner und Nicolas Treutlein.
20 Jahre Frauenchor: Alle Liedertafel-Chöre stellen am 15. Okt. In der Katholischen Kirche St. Georg ihr Können unter Beweis. Die Mitwirkung von Sopranistin Martina Mehrer, Tenor Christian Klee und dem Gastchor MGV Cäcilia Lindenholzhausen lässt das Konzert „Spirituals, Gospels und geistliche Chorwerke“ zu einem musikalischen Erlebnis werden.
Ein weiterer Höhepunkt unserer Vereinsgeschichte stellt die Spanienreise vom 27.10.-4.11. mit einem dichtgefüllten Programmablauf dar.
An Allerheiligen machen wir unserem befreundeten Chor „Orfeo Atlantida“ Barcelona zum 75jährigen Jubiläum ein Konzert zum Geschenk. Leider sind zahlreiche Chormitglieder erkrankt, an der Spitze unser Dirigent Otto Lamadé. Das Programm wird umgestellt und die Vizedirigenten Rosemarie Hambsch und Wilhelm Weimar übernehmen das Dirigat. Der international bekannte Hockenheimer Bariton Jochen Schmeckenbecher gibt zeitgleich an der Oper von Barcelona ein Gastspiel und unterstützt unser Konzert. Das gemeinsame Singen mit Orfeo Atlantida bildet einen furiosen Abschluss.
2001
Frau Anne Heydenhauß geht im Rahmen ihres Musikstudiums für ein Semester nach London und verabschiedet sich schweren Herzens vom Kinderchor. Als Nachfolgerin wird Frau Anita Müller verpflichtet, die an der Pestalozzi-Schule Hockenheim unterrichtet.
Der Frauenchor erkämpft den Titel „Meisterchor im Badischen Sängerbund“. 27 Chöre aus Baden stellen sich am 10./11. Nov. der Jury. Leistungsstufe I -hohe Schwierigkeit- ist unser Wirkungsfeld, und hochkonzentriert kommen Pflichtchor „Frühling“ von Helmut Sadler, Wahlchor „Starenflug“ von Richard Rudolf Klein (Schwierigkeit 11 und besonders anstrengend, da ohne Text) sowie Volkslied „Deep river“ von Gerhard Wind zum Vortrag. Gemeinsam mit unserem Dirigenten schaffen wir es und nehmen mit Stolz die Urkunde von Gerhard Wind entgegen. Sechs Jahre darf nun der Frauenchor den errungenen Titel tragen.
2002
Bei der Jahreshauptversammlung stellen sich Bernd Riedel als stellvertretender Vorsitzender und Edeltraud Janisch als Schatzmeisterin in den Dienst der engeren Vorstandschaft.
Am 2.10. gestalten alle Hockenheimer Gesangvereine ein Benefizkonzert zu Gunsten der „Hochwasseropfer an der Elbe“. Der Erlös von 7.500 Euro fließt umgehend in zwei vordringliche Projekte.
2003
Das traditionelle „Neujahrskonzert der Stadt Hockenheim“ am 12.1. wird allein von der Liedertafel gestaltet, ohne Partnerverein wie in den vorausgegangenen Jahren praktiziert. Die Chöre durchstreifen die Welt der Musical und Pop-Musik, einfallsreich und humorvoll von dem legendären Armin Töpel moderiert. Tenor Holger Ries gewinnt im Nu die Herzen der 700 Gäste. „Don’t cry for me Argentina“ und „The rose“ gesungen von Frauen- und Männerchor beenden ein Konzert, das noch lange nachhallt.
Um das Singen bereits in jungen Jahren auf breiter Ebene zu fördern, sind neue Wege gefragt. Mit dem Projektchor „Kooperative Pestalozzi-Grundschule und MGV Liedertafel“ verpflichten sich die Partner, das gemeinsame Singen nach Kräften zu fördern und eng zusammen zu arbeiten. Frau Müller übernimmt den Schul-/Liedertafel-Kinderchor als Dirigentin. Mit einer Gründungs-Urkunde wird die Kooperation besiegelt.
Wir singen mit SWR4 Kurpfalzradio am 1. Mai. Die 22. Veranstaltung dieser Art findet auf der Seebühne des Luisenpark Mannheim statt und wird von 150 Sängerinnen und Sängern der Liedertafel gestaltet, Moderator ist Bruno Dumbeck.
Der Viertages-Ausflug vom 1.-5.11. in den Bayrischen Wald bietet den 100 Teilnehmern Unterhaltung pur. Besonders die Dreiflüssestadt Passau und Krumau in der Republik Tschechien bleiben unvergessen.
2004
Der Zaunkönig, ein lautstarker Sänger, wird zum Vogel des Jahres bestimmt.
Mit einem „Kritiksingen“ in Reilingen bringt der Sängerkreis Kurpfalz Schwetzingen e.V. eine neue Variante in die Sängerbewegung. Ehrenbundeschorleiter des Badischen Sängerbundes -Herr Gerhard Wind- fungiert als Juror und übt offene, faire Kritik, lobt und gibt wertvolle Hinweise und Tipps.
130 Jahre Männerchor Liedertafel: Der 10.07. ist wettermäßig kein Glückstag für das geplante Open-Air-Konzert auf dem Marktplatz, denn es wird wegen schlechten Wetters in die Stadthalle verlegt. „Lieder der Nacht – Nacht der Lieder“ entschädigt das Publikum mit Gesang „wie Samt und Seide“. Hiervon kann man sich anhand der angebotenen CD’s bzw. Cassetten überzeugen.
„Kinderhilfe Irak“ motiviert viele Hockenheimer Vereine mit einem Benefizkonzert die Not kriegsgeschädigter Kinder zu lindern. Die Liedertafel ist mit dabei, und eine stolze Spendensumme wird an die Friedensinitiative übergeben.
2005
Jung, dynamisch und von Tradition geprägt feiert der Frauenchor sein 25jähriges Bestehen. Ein glanzvoller Frühlingsball, gefolgt von einer Oldie-Night, einer Matinee mit 16 Gastchören und einem Theaterabend bilden um das Jubiläum einen interessanten Rahmen.
Mit einem Vortrag „Lauf der Kraichbach“ wird erstmals dem Wunsch entsprochen, künftig die Senioren der Liedertafel enger an den Verein zu binden. Die Resonanz ist überraschend gross und ein neu geschaffenes Gremium organisiert rund ums Jahr seniorengerechte Veranstaltungen.
2006
Bei der Jahreshauptversammlung stellen sich Jutta Riedel und Jürgen Reichert als stellvertretende Vorsitzende der Verantwortung.
Otto Lamadé – 10 Jahre Dirigent bei der Liedertafel. Bei einem Sektempfang ehren die Erwachsenenchöre ihren musikalischen Leiter. Eine Würdigung besonderer Art stellt das „Weihnachtskonzert“ am 16.12. dar. Alle Chorgattungen sagen mit begeistertem Gesang „DANKE“.
2007
Die mit besonderer Spannung erwartete Jahreshauptversammlung bringt eine Veränderung an der Vereinsspitze. Karl Laier legt sein Amt nach 10 Jahren nieder.. Nach anstrengenden Bemühungen einer speziellen Kommission kann Heinz Lörsch gewonnen werden, der sich als Kandidat zur Verfügung stellt und mit eindeutigem Votum zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt wird. Die bewegte Laier-Aera ist nunmehr erfolgreich beendet dank seinem Weitblick für Zukünftiges und seiner Visionen beim Gestalten des komplizierten Vereinsgeschehens.
Mundart-Poet Thomas Liebscher präsentiert den Aktiven Senioren eine interessante Vorstellung.
Beim Frühlingsball im April wird Karl Laier nach 10-jährigem Wirken als 1. Vorsitzender zum Ehrenmitglied ernannt.
20 Jahre Kinderchor. Das Jubiläum findet mit der Aufführung des hinreißenden Musicals „Die Reise auf Wolke sieben“ aus der Feder seiner Dirigentin Anita Schütz seinen Höhepunkt.
Diana Stohner, eine besonders eifrige Sängerin, feiert Hochzeit.
2008
Bei den Neuwahlen im Februar übernimmt Helmut Butz das Amt als stellvertretender Vorsitzender.
SWR4 Kurpfalz Radio bietet bei einer Live-Sendung die Gelegenheit, den Verein in seiner Gesamtheit der Öffentlichkeit vorzustellen.
Das grandiose Open-Air-Konzert am 22. Juni im Stadthallen-Innenhof erobert im Sturm die Zuhörer. Welthits dominieren das Programm. Gemeinsam mit einem hörenswerten Solistenaufgebot (Sarah Askani, Simon Gans, Christina Haas, David Jakobs, Christina Rosenberger, Florian Stohner, Christine Wegmann) gelingt Dirigent Otto Lamadé mit allen Chorgruppierungen ein beeindruckendes Klangerlebnis.
2009
Martina Mehrer übernimmt beim Frauenchor die Arbeit als Stimmbildnerin. Durch ihre gesangliche Ausbildung ist sie dazu ideal geeignet.
Die neu geschaffene Veranstaltung „Tag des Liedes“ unter Mitwirkung aller Hockenheimer Gesangsvereine findet seitens der Bevölkerung regen Zuspruch.
Ein modernes Werbekonzept wird Wirklichkeit. Mit einem Musical-Projektchor sind Jungsänger/Innen zwischen 15-35 Jahren angesprochen, die sich in allen Musikbereichen wohlfühlen.
Nach 7 Jahren verlässt Frau Anita Schütz aus beruflichen Gründen den Kinderchor. Als Nachfolger wird Philipp Schädel verpflichtet.
Mit einer neuen Variante der Sängerwerbung „Stadtteilsingen“ geht die Liedertafel auf die Straße.
2010
Bei der Neuwahl des Gesamtvorstandes kristallisiert sich Stefan Held als stellvertretender Vorsitzender heraus.
Am 30. April wird Peter Haas für sein besonderes Engagement als Schriftführer durch Oberbürgermeister Dieter Gummer mit der Landesehrennadel ausgezeichnet.
Stefanie Haas, eine aktive Sängerin seit Kinderjahren, heiratet einen sympathischen US – Amerikaner.
Der Fünf-Tagesausflug an den Gardasee vom 22.- 26. September bietet 108 Teilnehmern ein unvergessliches Erlebnis. Garda, Venedig und Verona sind absolute Highlights. Eine gesanglich umrahmte Heilige Messe in Riva beeindruckte alle Besucher. Die hervorragend geplante Reise ist noch lange Gesprächsstoff.
Seit September fordert verstärkter Probenbesuch Frauen- und Männerchor heraus. Ziel ist das Neujahrskonzert am 16. Januar 2011 in der Hockenheimer Stadthalle. Die Chöre in Begleitung der Kurpfalzharmonie Heidelberg und die Solisten Bettina Eismann (Sopran) und Holger Ries (Tenor) lassen einen Musikabend der Sonderklasse erwarten. Verantwortung trägt Dirigent Otto Lamadé.
2011
Frauen- und Männerchor der Liedertafel präsentieren beim Neujahrskonzert gemeinsam mit der Heidelberger Kurpfalzharmonie, der Sopranistin Bettina Eismann und dem Tenor Holger Ries „Berühmte Melodien aus Oper und Operette“. Beim Abschiedskonzert von Chorleiter Otto Lamadé gab es standing ovations für alle Akteure.
Lorenzo Da Rio übernimmt Ende März die musikalische Leitung der Liedertafelchöre.
Aktive Senioren laden Kurpfälzer Mundart-Dichter „Paul Tremmel“ am 28. April ein. Das Publikum ist von der tief- und hintersinnigen Mundartplauderei begeistert.
Im Rahmen des Frühlingsballes wird Chorleiter Otto Lamadé nach 15jähriger Dirigententätigkeit bei der Liedertafel offziell verabschiedet. In seinen Dankesworten hebt Vorsitzender Heinz Lörch neben seinen musikalischen Fähigkeiten besonders auch die menschlichen Qualitäten im Umgang mit den Sängerinnen und Sängern hervor. Die Ernennung zum Ehrenchorleiter sowie ein Bildband „1996 – 2011 Otto Lamadé und die Liedertafel Hockenheim“ sind Ausdruck der Wertschätzung für den scheidenden Chorleiter.
Der Projektchor gibt am 22. Mai sein Konzert „Liedertafel goes Broadway“ im Lutherhaus. 35 junge Sängerinnen und Sänger begeistern mit Musical Melodien das Publikum. Musikalischer Leiter ist Otto Lamadé, der mit diesem Konzert seine musikalische Arbeit bei der Liedertafel zum Abschluss bringt.
Am 25. August feiert Oberbürgermeister Dieter Gummer seinen 60.Geburtstag in der Stadthalle. Frauen- und Männerchor gehören selbstredend zu den Gratulanten.
Die Mitglieder des Projektchores geben sich mit „Vocalensemble CHORios“ einen neuen Namen.
2012
Beim Neujahrsempfang der Stadt Hockenheim am 16. Januar beteiligt sich die Liedertafel mit einem Präsentationsstand. Die von Hans Keller gestaltete Video-Schau informiert über die Aktivitäten des Vereins, sehr bestaunt von den Besuchern.
„Kriminalprävention im Alter“ ist am 26. April das Thema der Veranstaltung der Aktiven Senioren. Kriminal-Hauptkommissar a.D. Hans Sattler stellt die gängigen Ganoventricks vor und gibt Tipps zur Vermeidung von Straftaten.
Erneuter Dirigentenwechsel bei den Liedertafel-Chören. Ganz unerwartet teilt Chorleiter Lorenzo Da Rio mit, dass er ab September 2012 nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Dank seiner hohen musikalischen Qualifikation erhält er als Kapellmeister am Landestheater Coburg eine Festanstellung. Das bereits für November geplante Kirchenkonzert wird wie geplant durchgeführt; in Vertretung von Herrn Da Rio übernimmt Maria Rodriguez Luengo vertretungsweise die Chorproben.
25 Jahre Kinderchor. Jugendlich und erfrischend präsentieren sich die Chöre am 1. Juli im vollbesetzten Lutherhaus den zahlreichen Besuchern. Mit neuen roten Polo-Shirts ausgestattet ziehen Kinder- und Teeny-Chor alle Register ihres Könnens zur vollsten Zufriedenheit ihrer Dirigentin Verena Bittner und des begeisterten Publikums.
Vereinsausflug zur Völklinger Hütte am 15. September. Die beeindruckende Anlage wird 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Durch fachkundige Führer erfährt die Reisegruppe viele Einzelheiten über den Werdegang der gigantischen Anlage. Hans Keller ist der Initiator und Organisator der Tagesreise.
CHORios bekommt beim Probenwochenende 28.-30.9. in Zwingenberg den letzten Schliff für das Kirchenkonzert. Die 3 Tage sind prall gefüllt mit Gymnastik, Stimmbildung und anstrengenden Proben. Am Schluss die einstimmige Meinung:“An allen Fronten wesentliche Fortschritte erzielt.“
Das Kirchenkonzert am 4. November in der katholischen Stadtkirche St. Georg, welches unter der gemeinsamen Leitung von Lorenzo Da Rio und Maria Rodriguez Luengo stattfindet, ist zweifelsohne der musikalische Höhepunkt des Jahres. Die Besucher füllen den Chorraum bis zum letzten Platz und erleben eine Klangfülle der dargebotenen geistlichen Chorwerke, Gospel und Spirituals als elektrisierenden Gesang vom Frauen-, Männerchor und CHORios.
Ein Novum in der 138jährigen Vereinsgeschichte der Liedertafel: mit Maria Rodriguez Luengo übernimmt erstmals eine Frau den Dirigentenstab bei den Liedertafel-Chören. In der Vertretungsphase für das Kirchenkonzert kristallisiert sich schnell heraus, dass die „Chemie“ zwischen der Chorleiterin und den Sängerinnen und Sängern in allen drei Chören einfach stimmt. So ist die Verpflichtung der jungen Spanierin nur die logische Konsequenz aus der niveauvollen und harmonischen Zusammenarbeit der vergangenen Wochen.
2013
Das Vocalensemble CHORios beteiligt sich am Chorduell des SWR 4 und erreicht mit dem 2. Platz beim Vorentscheid in Eppelheim das Halbfinale in Sigmaringen. Dort belegen sie unter der Leitung von Maria Rodriguez Luengo einen bravourösen vierten Platz. Bemerkenswert ist die tolle Unterstützung des Chores durch die vielen „Liedertäfler“ sowohl in Eppelheim als auch in Sigmaringen.
Eine Premiere der besonderen Art erlebt die Veranstaltung „Mit Liedern in den Sommer“ des Sängerbund Liederkranz Oftersheim. Zum ersten Mal wird die Liedertafel bei den Sangesfreunden in Oftersheim durch den Frauenchor vertreten; darüber hinaus stehen die Sängerinnen erstmals unter der Leitung ihrer Vizedirigentin Emmy Klee.
Beim Volkliederwertungssingen anlässlich des 125jährigen Jubiläums des MGV Eiterbach erreicht der Männerchor beim ersten Auftritt mit der neuen Dirigentin Maria Rodriguez Luengo in der Männerchorklasse M 2 einen ausgezeichneten 2. Klassenpreis.
Beim Tag des Liedes in der Lamellenhalle im Gartenschaupark präsentiert sich die Liedertafel mit all ihren Chorgruppen.
Der Fünf-Tagesausflug an den Largo Maggiore vom 02.- 06. Oktober bietet den 119 Teilnehmern ein bleibendes Erlebnis. Eine Fahrt mit der Centovalli Bahn, die Besuche in Locarno und Mailand sowie eine Schifffahrt zu den Borromäischen Inseln sind sicherlich die Höhepunkte der Reise. Eine gesanglich umrahmte Heilige Messe sowie ein halbstündiges Konzert von Frauen- und Männerchor in Stresa hinterlassen einen bleibenden Eindruck bei Pfarrer und den zahlreichen Besuchern. Zwei tolle Hotels, eine prima Verpflegung und die hervoragende Organisation sorgen noch lange für viel Gesprächsstoff.
CHORios begeistert die zahlreichen Besucher bei der Liedernacht von „Sing together“ des Sängerbund Reilingen.
Erstmals erhalten Aktive der Liedertafel ihre Auszeichnungen für langjährige Sangestätigkeit durch den Badischen und Deutschen Chorverband in einer zentralen Feierstunde. Diese Ehrungsmatinee, welche der Chorverband Kurpfalz Schwetzingen durchführt, findet am 03. November im Lutherhaus in Schwetzingen statt. Geehrt werden Norbert Brandenburger, Uwe Muth, Werner Trenkler, Ilse Dietz und Traudel Weimar.
2014
Das Jubiläumsjahr 2014, in dem die Liedertafel ihren 140. Geburtstag feiert, beginnt mit einem tollen Neujahrskonzert, welches am 12. Januar in der Stadthalle in Hockenheim stattfindet. Gemeinsam mit dem Bruderverein MGV Eintracht, der in diesem Jahr sein 90jähriges Jubiläum feiert, präsentieren der Frauen- und Männerchor unter der Leitung von Maria Rodriguez Luengo traditionelles und modernes Liedgut und begeistern damit die 700 Besucher in der ausverkauften Stadthalle.
Unsere Chronik wurde bewusst personenbezogen gestaltet, damit jene in Erinnerung bleiben. Aufgefallen ist bei den Studien, dass ausnahmslos alle Frauen und Männer an verantwortlicher Stelle ihre besten Lebensjahre zum Wohle unseres Vereins eingebracht haben. Dies verpflichtet uns alle zu respektvollem Dank.